Rückbildung im Wochenbett

Nach der Schwangerschaft bildet sich dein Körper nach der Geburt im Wochenbett langsam wieder zurück. Wir wollen dir hier einen kurzen Überblick über die körperlichen Veränderungen geben, die dich nach Schwangerschaft und Geburt im Wochenbett erwarten.

Gebärmutter

Direkt nach der Geburt beginnt deine Gebärmutter sich zurückzubilden und braucht ca. sechs bis acht Wochen, bis sie in Größe und Form wieder mit dem Zustand vor der Schwangerschaft vergleichbar ist. Unmittelbar nach der Geburt wiegt das Organ noch ca. ein Kilogramm. Nach abgeschlossener Rückbildung beträgt das Gewicht nur noch ca. 50-70 Gramm.

Die Rückbildung wird meistens von einer Nachsorgehebamme überwacht. Dazu tastet diese den Stand deiner Gebärmutter (Fundusstand) regelmäßig ab. Ein idealer Verlauf, den es so natürlich nur selten gibt, sieht ungefähr so aus:

ca. 12 Stunden nach der Geburt
Fundus auf Höhe des Bauchnabels

ca. 3 Tage nach der Geburt
Fundus ca. 3 Querfinger unter dem Nabel

ab dem 12. Tag nach der Geburt
Fundes hinter der Symphyse, nicht mehr tatsbar

Gebärmutterhals

Der Gebärmutterhals wird unter der Geburt stark gedehnt. Danach dauert es ca. zwei Tage, bis sich der äußere Muttermund (Portio) wieder gebildet hat. Anschließend bildet sich der innere Gebärmuttermund zurück und ist ca. 7 Tage nach der Geburt verschlossen. Allerdings natürlich nicht vollständig, sondern nur so weit, dass dein Wochenfluss gut abfließen kann.

Vulva und Vagina

Deine äußeren Geschlechtsorgane wurden unter der Geburt stark beansprucht. Neben Rissen und Schürfungen treten auch Blutergüsse, Wassereinlagerungen und erweiterte Venen (Varizen) auf. Im Wochenbett bildet sich all dies zurück und deine Verletzungen heilen.

Bauchdecke

Die Muskelspannung in deinen Bauchmuskeln normalisiert sich wieder und eine mögliche Rektusdiastase beginnt sich zu schließen. Rektusdiastase meint den Zustand deiner geraden Bauchmuskeln, die durch das Kind in deinem Bauch so stark gedehnt wurden, dass zunächst ein Spalt zwischen ihnen zurück bleibt. Durch gezielte Übungen im Wochenbett kann dieser Muskelspalt in den allermeisten Fällen geschlossen werden.

Beckenboden

Die Muskelspannung in deinem Beckenboden normalisiert sich wieder. Im Wochenbett wird deine Nachsorgehebamme dir wahrscheinlich zeigen, wie du deinen Beckenboden stärken kannst.

Haut

Während der Schwangerschaft bilden sich bei einigen Frauen durch mehr Östrogen und die dadurch entstehende verstärkte Produktion von Melanin dunkle Hautstellen aus. Die sogenannte linea nigra (manchmal auch linea negra oder linea fuchsa) kann als schmale Linie vom Schambein über den Bauchnabel bis zu Brust verlaufen. Zudem kann an den Warzenhöfe deiner Brustwarzen eine dunklere Pigmentierung sichtbar sein. Und es können dunkle Pigmentflecke  z.B. an Händen und Unterarmen auftreten. Diese Pigmentierungen bilden sich im Wochenbett in der Regel wieder zurück.

Zudem können unter der Schwangerschaft Dehnungsstreifen (sog. striae gravidarum) auftreten, die auf der stark gedehnten Haut meist bläulich schimmern. Diese Risse im Bindegewebe verschwinden nach der Geburt natürlich nicht wieder, da das Gewebe dauerhaft verletzt ist. Sie werden aber deutlich blasser und manchmal leicht silbrig.

Herz-Kreislaufsystem und Blut

Die in der Schwangerschaft erhöhte Herzfrequenz reduziert sich nach der Geburt wieder auf ca. 60 bis 100 Schläge pro Minute. Die Durchblutung von Beinen und Becken ist in den ersten Tagen nach der Geburt außerdem noch etwas verlangsamt.

Das kann in Kombination mit einer erhöhten Neigung deines Blutes zur Gerinnung (das kommt von  der Hormonumstellung) zu einem leichten Thromboserisiko führen. Und auch wenn Thrombosen im Wochenbett zum Glück nur sehr selten vorkommen (weniger als 0,1% der Frauen sind betroffen), solltest du auf mögliche Symptome wie Schmerzen und Schwellungen in nur einem Bein achten und im Zweifel deine Nachsorgehebamme oder Gynäkolog:in kontaktieren.

Manche Frauen verlieren bei der Geburt außerdem viel Blut und haben hinterher einen Eisenmangel. Das kann eine Ursache für Müdigkeit, Kopfschmerzen und Kreislaufprobleme im Wochenbett sein. Hier hilft es viel zu trinken, eisenhaltige Lebensmittel wie Hafer- und Hirseflocken, Kürbis- oder Pinienkerne, Zucchini, Brokkoli oder Fenchel zu essen und, bei stärkerem Eisenbedarf auch Kräuterblut® oder ein ähnliches Produkt zu trinken. Eisentabletten werden wegen ihrer verstopfenden Wirkung nur ungern im Wochenbett verschrieben, aber manchmal kommt man auch darum nicht herum (und kriegt den Stuhlgang trotzdem in Gang, haben wir hier aufgeschrieben).

 

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