Stillen, Pumpen und Fläschchen geben

Stillen ist krass. Ein Wunder, so much pain, echt praktisch, manchmal nervig, eine super Ernährung für dein Kind, nicht für jede Frau was, zeitaufwändig. Und vor allem eins: Stillen ist stillen.

Wer hier einen pro-Stillen Artikel erwartet, wird enttäuscht werden. Denn wir sind, wie in fast allen Belangen rund um Schwangerschaft, Geburt und Wochenbett, auch beim Stillen radikal neutral: Stillen ist super, nicht stillen auch. Punkt. Denn auch wenn Muttermilch sicher viele hochwertige Inhaltsstoffe hat, hilft das aus unserer Sicht nur dann, wenn es deinem Kind und DIR beim Stillen gut geht. Denn zum Glück gibt es heute für den Fall, dass du nicht stillen kannst oder willst auch super hochwertige Pre-Nahrung für dein Baby.

Darum kommt in diesem Artikel beides vor: wir schreiben vom Stillen, den Schwierigkeiten und Life Hacks darum herum. Und geben dir auch einen Überblick über alternative Möglichkeiten zur Ernährung deines Kindes. Damit du auch hier deine Optionen kennst und selbst entscheiden kannst, was gut für dich und deine Familie passt.

Jede Frau kann stillen - oder?

Nein! Stillen ist kein Instinkt, sondern eine sozial gelernet Fähigkeit. Um das gut zu lernen, bräuchten wir eigentlich mehr Orientierung, als wir es heute im Alltag so haben. Und selbst wenn wir hunderte Frauen intensiv beim Stillen beobachten könnten: Es gibt viele Situationen, in denen ein entspanntes und schmerzfreies Stillen (denn so sollte es sein) trotz Hilfe, Ruhe, Übung und Medikamenten einfach nicht gelingt. Und das ist ok. Genauso wie es ok ist, vielleicht traurig darüber zu sein, dass du nicht stillen kannst. Oder erleichtert übers Abstillen, weil es dich so viel Kraft und Schmerz und Energie gekostet hat. Stillen ist wirklich eine Herausforderungen und gelingt wahrlich nicht immer - und das hat nichts damit zu tun, dass du dich nicht genug bemüht hast. Versprochen!

Und wenn ich stillen will - wie kann ich es lernen?

Wenn wir dir das in ein paar einfach Sätzen beantworten könnten, wären wir wahrscheinlich sehr reich. Denn Stillherausforderungen sind leider so vielfältig, dass es keine pauschalen Antworten gibt. Aber wir haben dir hier ein paar Themen aufgeschrieben, die du selbst bearbeiten und bei deiner Hebamme/Stillberaterin ansprechen kannst:

- In Position, Baby! Stillen geht nicht nur im Sitzen mit dem Baby auf dem Arm (der sogenannte Wiegegriff). Das ist für einige Frauen sogar eine eher unbequeme Haltund und kann - gerade bei großen Brüsten - das richtige Anlegen am Anfang auch schwierig machen. Dass es auch viele andere Stillpositionen gibt, wissen aber viele Frauen nicht und es wird ihnen in der Klinik auch oft nicht gezeigt. Zu den am häufigsten eingenommenen Posen gehören: Seitenlage (du und dein Baby liegen auf der Seite, Gesichter einander zugewandt, und du stillst mit der Brust, die "unten" liegt), in der Football-Haltung (dein Baby liegt seitlich von dir auf einem Stillkissen, unterhalb deines Armes und seine Beine zeigen zu deinem Rücken. Du führst den Kopf deines Baby mit der Hand) und die Rückenlage (du liegst auf dem Rücken oder bequem leicht erhöht in der Rundung des Stillkissens, dein Baby liegt quer über dir mit dem Gesicht auf der Brust). Für mehr Stillpositionen kannst du natürlich einfach selbst herumprobieren, was für euch gut passt. Oder du sprichst deine Hebamme/Stillberaterin an!

- Saug- und Anlegetchnik. Vor allem wenn ihr beim oder nach dem Stillen wunde, schmerzende oder stark verformte (plattgedrückt, spitz, etc.) Brustwarzen habt, kann es sinnvoll sein, eure Anlegetechnik, das Saugen und die Mund-Anatomie (Zungenband, etc.) des Babys von einer Hebamme oder Stillberaterin angucken zu lassen. Wenn die Schmerzen für dich nicht tolerierbar sind, kannst du auf verschiedenen Wegen helfen: Schmerzmittel nehmen (bitte absprechen), Stillhütchen verwenden oder zwischendurch abpumpen und Mahlzeiten mit abgepumpter (oder Pre-Milch) durch Fingerfeeding oder Flaschenfütterung ersetzen, um deinen Brüsten Pausen zu können. Für die Heilung der Brustwarzen können auch Fettstifte mit Lanolin (zur Pflege) oder Silberhütchen helfen.

- Die Milchmenge reicht nicht. Dass die Milchmenge eventuell nicht ausreicht, lesen Hebammen daran ab, dass dein Kind nicht oder nur sehr langsam zunimmt. Auch hier muss individuell geschaut werden, es gibt aber viele Möglichkeiten hier zuzufüttern: entweder zwischen den Stillmahlzeiten per Fingerfeeding oder Fläschchen und/oder beim Stillen selbst mit einem sogenannten Brusternährungssysmtem: das ist ein super feiner Schlauch, der zusammen mit deiner Brust im Mund des Babys landet und dort zusätzlich zur Milch aus deiner Brust kleine Mengen abgepumpte Muttermilch oder Premilch hineinleitet. Auch hier beraten Hebammen und Stillberaterinnen

- Schmerzen in der Brust, Fieber: hier bitte von deiner Hebamme oder Gynäkolog*in einen Milchstau oder eine Brustentzündung ausschließen, bzw. behandeln lassen! Bei einem Milchstau kann es helfen, vor dem Stillen Wärme anzuwenden, um Gewebe und Milchgänge weit und weich zu machen. Nach dem Stillen kann eine kühle Kompresse angenehm sein. Auch das sanfte Ausstreichen der milch und des Staus können helfen. Wenn starkes Spannen in der Brust in den ersten Tagen nach der Geburt auftritt, kann auch der Milcheinschuss dahinter stecken. Hier helfen einigen Frauen warme oder kalte Kompressen - und Zeit. Die Schmerzen und Spannungsgefühle kommen nämlich unter anderem daher, dass dein Gewebe sich erst an die neue Milch in der Brust gewöhnen und entsprechend etwas dehnen muss.

Und wie geht das mit den Fläschchen?

Wenn du schon in der Schwangerschaft entschieden hast, dass du nicht stillen willst und dein Kind Muttermilch oder Prenahrung aus einer Flasche bekommen soll, kannst du das schon bei Anmeldung in der Klinik oder im Geburtshaus mitteilen. Je nach Methode bekommst du dann nach der Geburt eine Tablette, die das Abstillen erleichtert - oder dir wird eine Milchpumpe zur Verfügung gestellt. Und egal ob Muttermilch oder Prenahrung im Fläschchen ist, hier kommen ein paar Tipps, auf die du beim Füttern achten kannst: dein Baby sollte aufrecht und nah am Körper des Fütternden sein. Mit der Flaschenspitze kannst du leicht die Unterlippe des Babys berühren und ihm oder ihr so die Milch anbieten - best case saugt es den Flaschensauger dann von selbst ein. Das klappt meist dann am besten, wenn es vorher schon Hungerzeichen (geöffneter Mund, suchende Bewegungen, Rudern mit Armen und Beinen, Kopfbewegungen) gezeigt hat. Wenn du Premilch fütterst, findest du auf den Verpackungen der jeweiligen Hersteller die genauen Angaben zum Mischverhältnis von Wasser und Milchpulver. Und wie viel trinkt ein Neugeborenes? Das ist unterschiedlich - aber auch beim Trinken von Premilch genau wie bei Muttermilch aus der Brust oder Flasche gilt, dass dein Kind in aller Regel diese nach Bedarf trinken kann - also immer, wenn es Hunger hat.

Last question: was hat es mit der WHO-Empfehlung zum Stillen auf sich?

Die Weltgesundheitsorganisation - und in der Adaption auch die Nationale Stillkommission - empfehlen sechs Monate exklusives Stillen für Neugeborene. Dass Muttermilch in ihrer Zusammensetzung eine top Ernährung für dein Kind ist, wollen wir hier auch gar nicht in Frage stellen. Und wenn du und dein Baby happy stilling betreibt, freuen wir uns wirklich sehr. Dass Stillen aber eben nicht immer funktioniert, wissen wir auch. Und weil wir sehr überzeugt davon sind, dass unglücklich stillende Mütter wirklich nicht sein müssen, wollenw ir euch hier ein bisschen Druck nehmen und sagen: macht es so, wie es für euch am besten passt. Denn wie der Kinderarzt und Bestseller-Autor Remo Largo in "Babyjahre" schreibt: Für die Bindung zwischen Eltern und Kind ist es unerheblich, ob es gestillt oder per Flasche ernährt wird.

Ganz egal ob und wie du stillst, pumpst, abstillst, zufütterst oder alles gleichzeitig betreibst, the weeks sind an deiner Seite. Mit unseren super saugfähigen Stilleinlagen aus Bio-Baumwolle und dem Nipple Saver begleiten wir dich beim Stillen und Abstillen gleichermaßen.

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