Wie lange dauert das Wochenbett?

Das Wochenbett - für uns bei the weeks ist dieser Begriff heute Alltag und das, was wir den ganzen Tag machen. Aber wenn wir ganz ehrlich sind, wussten wir vor den Geburten unserer eigenen Kinder nicht viel über das Wochenbett. Eigentlich nicht mal richtig, wie lang diese Zeit eigentlich geht - und warum.

Aber woher auch? In den meisten Bücher zu Schwangerschaft und Geburt kommt das Wochenbett nur sehr kurz vor und auch nicht von allen Hebammen und in jedem Geburtsvorbereitungskurs werden Wochenbett-Themen ausführlich besprochen. Darum starten wir mit diesem Artikel eine Reihe zu Wochenbett-Basics und beginnen mit der Frage: wie lange dauert es eigentlich - dieses Wochenbett?

Die ersten 40 Tage

In vielen Kulturen sind die ersten 40 Tage nach einer Geburt mit Ritualen belegt und Rahmen so die erste Phase nach der Geburt ein: die Gebärende heilt von den Verletzungen der Spontangeburt oder des Kaiserschnitts und erholt sich von den Anstrengungen der Schwangerschaft. Außerdem kommen sie und das Kind meist in dieser Zeit nach Hause und ein großes Eingrooven, Umstellen und Lernen beginnt. Es ist die verwundbarste und intensivste Zeit nach der Geburt, in der das Leben manchmal literally auf den Kopf gestellt wird: die Nacht wird zum Tag, Körper verschmelzen, alle sind überfordert, es gibt viel Liebe und mindestens genauso viele Tränen.

Frühwochenbett

Die ersten zehn Tage bis zwei Wochen nach der Geburt werden als Frühwochenbett bezeichnet. In dieser Zeit steht die Erholung von der Geburt im Fokus: die Gebärmutter bildet sich zurück, Geburtsverletzungen beginnen zu heilen und, wenn die Frau sich fürs Stillen entschieden hat, beginnt die initiale Brustdrüsenschwellung, der sogenannte Milcheinschuss.

Dabei empfehlen Hebammen und Gynäkolog*innen viel Liegezeit im Frühwochenbett. Im Liegen werden Geburtsverletzungen am wenigsten belastet und können leichter heilen. Außerdem wird so kaum Druck auf deine Beckenbodenmuskulatur aufgebaut - das ist super, damit diese sich möglichst schnell wieder regenerieren kann. Trotzdem heißt das nicht, dass Aufstehen "verboten" ist. Denn du entscheidest natürlich selbst, wie du dein Wochenbett gestaltest. Und wenn es für dich und deine mentale Gesundheit wichtig ist, auch in den ersten Tagen schon Spaziergänge zu machen: do it! Your Wochenbett, your choice.

In den Tagen des Frühwochenbetts bildet sich deine Gebärmutter in Windeseile zurück und hat nach zwei Wochen sogar manchmal schon ihre ursprüngliche Größe wieder erreicht. Außerdem herrscht in deinem Körper ein ziemliches Hormonchaos: der hohe Endorphinspiegel von der Geburt sinkt ab, die Östrogene ebenfalls. Bei stillenden Frauen steigt gleichzeitig das Prolaktin und damit auch wieder leicht die Östrogene. Diese rasante Umstellung kann bei einigen Frauen zu Symptomen des sogenannten Babyblues führen: sie fühlen sich traurig, überfordert und oft müde. Meist vergeht diese Stimmung nach ein paar Tagen. Mehr zum Babyblues und dazu, wie ihr diese Stimmung von Wochenbettdepressionen abgrenzen könnt, lest ihr hier.

Spätwochenbett

Das Spätwochenbett beginnt ca. zehn bis 14 Tage nach der Geburt und dauert bis zu acht Wochen an. Meist sind Wunden in dieser Zeit mindestens schon oberflächlich verheilt. Der Wochenfluss fließt bei den meisten Frauen auch im Spätwochenbett weiter, wenn auch nicht mehr stark und blutig, wie im Frühwochenbett. Bei vielen Frau versiegt er zwischen vier und sechs Wochen nach der Geburt.

Im Spätwochenbett beginnen einige Frauen, vor allem nach Spontangeburten, auch schon mit ersten Rückbildungsübungen. Das ist dann noch kein Sport, sondern sind erste Spürübungen für deinen Beckenboden: du kannst versuchen, deinen Beckenboden leicht anzuspannen. Wenn das noch nicht möglich ist, kann eine Übung aus dem Cantienica helfen: setz dich gerade auf einen Stuhl und versuche, deine Sitzhöcker zu spüren - das sind die beiden Knochen, auf denen du sitzt. Wenn du dir jetzt vorstellst, dass diese Sitzknochen Verlängerungen haben, fast wie Stelzen, kannst du diese Verlängerungen gedanklich nach schräg unten schieben und überkreuzen. Dabei geht es nicht darum, die Pobacken anzuspannen, sondern mit den inneren Muskelschichten des Beckenbodens zu arbeiten.

Für einige Frauen ist das Spätwochenbett auch von weiteren oder anhaltenden Stillschwierigkeiten geprägt. Wenn du in dieser Zeit noch immer Schmerzen beim Stillen hast, lass dich nach Möglichkeit umfassend und in alle Richtungen beraten: ist dein Kind korrekt angelegt und kann es anatomisch richtig saugen? Können Stillhütchen temporär (oder natürlich auch dauerhaft) helfen, wunde Brustwarzen heilen zu lassen? Ist abpumpen für dich dauerhaft oder übergangsweise wichtig, um zur Ruhe zu kommen? Wenn ja, brauchst du dafür ggf. eine professionelle Pumpe, die du dir in der Apotheke leihen kannst und deren Kosten von der Krankenkasse übernommen werden können? Oder möchtest du Pre-Nahrung zufüttern oder komplett abstillen? Wie auch immer du dich entscheidest: du hast Anspruch auf undogmatische und nicht-bevormundende Hilfe, die dich in all deinen Wünschen unterstützt!

Das Spätwochenbett ist oft auch schon von viel Alltag und dem Finden neuer Routinen geprägt. Wenn du schon wenige Tage nach der Geburt mit deinem Kind (oder gleich mehreren) alleine zu Hause bist, wollen wir dir hier nochmal sagen: alles ist ok. Es ist völlig normal, schnell überfordert, immer müde, sehr angestrengt, ganz stolz, echt glücklich und noch so viel mehr gleichzeitig zu sein. Versuch dir, wenn es irgendwie geht, Pausen einzubauen: Seriengucken mit Baby im Arm, Spaziergang mit Podcast im Ohr, Baby bei Partner*in/Oma/Opa/Freund*in/Tante/... parken und alleine Kraft tanken, deiner Lieblingsbeschäftigung nachgehen, wenn das Baby schläft und insgesamt deinem eigenen Pace folgen.

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